LVS Sektionsausbildung (2009)

Skitour mit LVS- Ausbildung der Sektion Deggendorf am 29.03.2209

Leitung: Poidl Hausinger und Christian Wolf

Teilnehmer: Poidl Hausinger, Annemarie Zettl, Stefan Hausinger, Hans Kürschner, Waldemar Reitzig
Christian Wolf, Conny Fuchshuber, Gerd Walter, Rudi Staudacher, Günter Niemeyer, Hans Bredl

Treffpunkt war  um 9.00 Uhr (wenn die Einladung richtig interpretiert wurde) am Parkplatz des Großen Arbersee. Die Aufteilung erfolgte in zwei Gruppen und Poidl gab sowohl  Marschrichtung als auch den aktuellen Lawinenlagebericht aus: „Unser Aufstiegsweg erfolgt vom Großen Arbersee in Richtung Brennesfichte, danach führt uns der Weg nordwestlich unterhalb des Arber- Vorgipfels, von dort zur TV- Hütte mit einer kurzen Rast. Anschließend wird zur Bodenmaiser Mulde abgefahren, wobei das Szenario einer Lawinenverschüttung eingebaut wird. Zum Lawinenlagebericht: Es herrscht regional im gesamten Arbergebiet die Lawinenwarnstufe 3. In den letzten Tagen hat es ca. 40 cm Neuschnee gegeben, durch ständige Windverfrachtungen gilt die Lawinenwarnstufe für sämtliche Expositionen. In Höhenlagen oberhalb der Baumgrenze steigt die Lawinengefahr in südlichen Expositionen während des Tages durch Erwärmung in Hanglagen ab 35° bis auf Gefahrenstufe 4, mit zusätzlichen Nassschneelawinen ist zu rechnen. Eine Lawinenauslösung erfolgt bereits bei geringer Zusatzbelastung. Gefahrenquellen sind Kammlagen, Rinnen und Mulden“.

Mit diesen Informationen zogen wir also in Richtung Brennesfichte und unterhalb des Arbergipfels. Immer wieder zuckten wir die Snowcard, schätzten und kontrollierten  die Hangneigung und  prüften die Expositionen. Wer glaubt, am Arber gäbe es keine Hangneigungen über 35° , wird spätestens unterhalb des Vorgipfels eines Besseren belehrt. Mit den vorgeschriebenen Entlastungsabständen näherten wir uns der TV- Hütte. Die nächste Herausforderung wurde von Poidl und Christian vorbereitet: der erste Abfahrer in die Bodenmaiser Mulde hat eine Lawine ausgelöst und wurde verschüttet. Selbständig organisierte sich die Gruppe und leitete eine Verschüttetensuche ein. Innerhalb 7 Minuten konnte der Verunfallte im Bereich des Lawinenkegels gefunden und ausgegraben werden. Ein Unterschenkelbruch musste mit Hilfe von Skistöcken und Tourenfellen stabilisiert werden. Anschließend konnte dank Hans Kürschner ein Ski-Transportschlitten zum Abtransport des Verletzten aufgebaut werden. Alternativ wurde auch die Verwendung des Biwacksackes als Transportmittel gezeigt. Mit diesen Erkenntnissen zogen wir weiter zur Chamer Hütte, wo schon Lore und Erna auf uns warteten.

In der anschließenden Abschlußbesprechung kristallisierte sich folgende Erkenntnis:
– die enstprechende Ausrüstung muss von allen Teilnehmern vorhanden sein
– das richtige Lesen des Lawinenlagebericht will gelernt sein
– der Lawinenlagebericht muss zwingend für die Tour umgesetz werden, d.h. wie? (gefährlich ist es heute, Gefahrenstufe), wo? (Höhenstufe, Exposition, Geländeform), was? (Lawinenauslösungen)
– Wirklichkeit und Wunsch:  die Gefahrenstellen einer Skitour theoretisch zu kennen ist eine Sache, Sie in einer dynamischen Gruppe zu benennen und danach im Gelände zu handeln, eine andere.
– Verhalten an Gefahrenstellen
– bei einem Lawinenunglück muss die kompetenteste Person die Leitung übernehmen, absolute Disziplin der anderen Teilnehmer ist erforderlich
– exakt orten, schnell finden, jede Sekunde zählt
– Kenntnisse der Erstversorgung und Bergrettung sind wichtig

 

{phocagalleryview=category|categoryid=32|limitstart=0|limitcount=5|detail=0|displayname=1|displaydetail=1|displaydownload=1|imageshadow=shadow1|enableswitch=1}