Rotwand Reibn (2011)

 

Der Stein, dein ständiger Begleiter..

 

Dabei waren: Christian und Claudia W., Peter K., Lore und Rudi, Daniela und Uwe, Sepp, Bettina und Holger, Birgit und Hans B. und Regine.

1. Tag: Bei variantenreichem Winterwetter – mal Sonne, mal Wolken, mal Nebel, mal Schnee starten wir mit 13 Personen die Rotwandreibn-Skitour. Es hat frisch geschneit – vielleicht 30cm frischen Pulver, darunter nichts – außer Natur. Ausgangspunkt Parkplatz Taubensteinbahn (1090m) – Aufstieg Piste der Taubensteinbahn zur Jubiläumshütte (1338m) – Abfahrt über Maxlreiner Alm zur Bergwachthütte – Aufstieg Rotwandhaus (1737m) – Süppchen in Rohbauatmosphäre verdient – Abfahrt Scharte vor dem Rotwandhaus und rauf zur Kümpfelscharte (ca. 1820m) – Abfahrt Großtiefentalalm (1500m) – Aufstieg Miesingsattel (1740m) – Abfahrt Kleintiefentalalm (1540m) – Aufstieg Taubensteinhaus (1567m) – Abfahrt zur unteren Schönfeldalm (1360m) und dann Aufstieg zur Schönfeldhütte (1410m) …hoch …runter…hoch…runter …hoch…das hätte noch lange so weiter gehen können, wäre da nicht der Tag vorzeitig zu Ende gegangen.  Insgesamt 6h10min (ohne Rast), 13,6 zurückgelegte Kilometer, 1310hm hoch und 990hm hinunter – angekündigt waren gesamt 600-800hm – List? Raffinesse? Berechnung? Wer weiß.

Das Be- und Entfellen der Ski gehört nun zu unseren leichtesten Aufgaben. Die echten Herausforderungen stellen sich eher direkt, wie: darf ich mir noch eine Nachspeise erlauben – oder einen zweiten Enzian? soll ich die Steighilfe benutzen, auch wenn s dann wieder Rüffel gibt? oder soll mein Ski ab jetzt Steinski heißen – auch wenn es zu Hause schon ein Paar davon gibt? Vor allem letztere Frage stellt sich ziemlich akut, denn der Stein ist unser ständiger Begleiter. Hinterhältig lauert er unter der weißen Pracht und wartet auf seine Opfer. Bei der Material-Bestandsaufnahme auf der Schönfeldhütte beschließen wir die Schrammen an den Skiern wie Heldenverletzungen zu behandeln: a la „diese Kerbe habe ich mir auf der Rotwandreibn, Großglockner, Matterhorn, Everest… zugezogen.“ Schönreden nennt sich das. Die Schönfeldhütte ist klein, gemütlich, hat gutes Essen und einen überdurchschnittlich freundlichen Hüttenservice. Auffallend die Vollholz-Sesam-öffne-dich-Tür, die sich durch banales Annähern wie von Geisterhand öffnet um dem erstaunten Berggast den Blick auf die gute Stube freizugeben. Dekorativ auf dem Stubenboden ein lebendiger Bettvorleger, zwei Hand größer als ein Fiffi, nicht wirklich ersichtlich welches Ende der Anfang ist. Zu Beginn der blauen Stunde verabschieden sich Birgit, Hans, Lore und Rudi, die nicht übernachten wollen. Die anderen genießen Krautwickerl und andere Schmankerl, wie dickscholligen Kaiserschmarrn. Die beiden begehrten Doppelzimmer werden an Claudia und Christian vergeben und durch Knobeln zwischen Team Daniela/Uwe und Team Betti/Holger ausgepokert. Durch Ungültigkeit des Brunnens beim Knobeln gewinnen die Daniela/Uwes die Zweier- Suite. Aber auch das Fünfer- Lager ist gut.

2. Tag: Um 9 Uhr starten wir von der Schönfeldhütte bei traumhaftem Sonnenschein in Richtung Gipfel – obere Schönfeldalm – Scharte südöstlich der Benzimgspitze Querung unterhalb der Benzimgspitze – Querung zurück und Abfahrt zur Schnittlauchmoosalm (1616m) – hier touchieren wir wieder verstärkt Steine. Oder fahren direkt auf. Treffer. Wie beim Schifferl versenken, nur dass wir die Schifferl sind. Meist ist der Stein erst hör- oder spürbar, wenn es schon zu spät ist. Aber auch ohne Stein nimmt der ein oder andere Schneetiefenmessung im Vollkontakt vor. Der dramatische Höhepunkt ist ein Doppel: Uwe legt einen ersten Sturz am Stein an. Peter rast in erster Hilfe-Absicht herbei, übersieht weiteren Stein und klappt spektakulär über Uwe. Hast du noch nicht gesehen. Gott sei Dank außer Blessuren nichts passiert. Aufstieg zum Tanzeck (1703m) – Abfahrt zur Rauhkopfhütte – Einkehrschwung – Abfahrt zur Talstation. Heute 3h20min Gehzeit/ 6,6km/ 520m hoch und 840m hinunter. Viel Sonne und Zeit, um gemütlich wieder nach Hause zu fahren. Zwei Skitourentage in herrlicher Landschaft unter ortskundiger Begleitung (danke Peter) und guter Führung in perfektem Tempo (danke Christian)!

 

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