Wildspitze 3770m (2006)
|Begehungsversuch auf die ötztaler Wildspitze 3770m
Hochtour vom 21.07. – 23.07.2006
Die Wildspitze, ist die höchste Spitze im Bundesland Tirol – und die zweite der Alpenrepublik. Aus dem Gipfelmeer der ötztaler Alpen ragt die Wildspitze um eine deutliche Haupteslänge hervor. Ein Gipfel, der in keinem Tourenbuch fehlen sollte, zumal er unterschiedliche Anstiegsrouten für jeden Geschmack bietet.
Da staunten die Organisatoren nicht schlecht, als sich insgesamt 23 Mitglieder für eine nicht einfache Hochtour auf die Wildspitze im ötztal meldeten. Um so verständlicher war es, die Route über den Rofenkarferner zu wählen. Die Beschreibung in den Medien liest sich wie folgt: „Der neue Weg über den Rofenkarferner bietet eine technisch leichte und objektiv sichere Alternative zum Mitterkarferner mit allerdings einigen Spalten“.
Freitag nachmittags um 15.00 Uhr trafen sich alle Teilnehmer auf der sympatischen und bestens geführten Breslauer Hütte, 2844m, zur Vorbesprechung und einer anschließenden Auffrischung zum Thema „Verhalten am Gletscher“.
Am nächsten Tag, um 05.45 Uhr, ging es los. Zunächst Richtung Wildes Mannle, dann links abzweigend kamen wir an den Rand des Rofenkarferners, wo wir uns die Gletscherausrüstung überstreiften. Das milde Klima und der relativ schneearme Winter hinterließen am Rofenkarferner ihre Spuren. Statt auf hartem Firn, spurten wir quer über den Gletscher in sulzigem und weichem Schnee zu Punkt 3532. Ab diesem Punkt lockte uns eine vorhandene Spur in den nördlichen Gletscherhang der Nordspitze, was sich aber als relativ riskant und spaltenreich erwies. Zurück an Punkt 3532, entschlossen wir uns, bedingt durch den Zeitverlust und des immer mehr aufweichenden Gletschers, umzukehren.
Drei Mitglieder, Hans Bun., Peter K. und Hans S., wollten am Sonntag dennoch ihre Chance auf den Gipfel nutzen, und über das Mitterkarjoch aufsteigen, solange die Bedingungen es noch zulassen. Um 09.30 Uhr standen sie bei starker Bewölkung auf dem zweithöchsten Gipfel des österreichischen Alpenlandes. Die restliche Gruppe stieg über das Wilde Mannle, 3019m, zum Ausgangspunkt Vent ab.
über die verpasste Gipfelchance waren wir dennoch nicht traurig. Zurück blieben erlebnisreiche, gesellige und eindrucksvolle Tage in einer herrlichen Bergwelt, in der hoffentlich nie irgendwelche Staudammpläne von der TIWAG realisiert werden können.