Wilder Freiger 3418m (2009)
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Hochtour zum Wilden Freiger (3418m) im Stubaital vom 10.07. – 12.07.2009
20 Mitglieder der Ortsgruppe Regen
Freitag, 10.Juli:
unermüdlich wird während der Woche ständig der Wetterbericht beobachtet, die Klicks auf die Internetseite steigen (findet die Tour statt?) – es gibt keinen Grund zur Absage, die Prognosen für den Alpenhauptkamm sind für das Wochenende nicht schlecht. Morgens um acht befinden wir uns mit fünf Fahrzeugen auf der Autobahn nach München in Richtung Stubaital. Gerlinde kommt später nach. Im Minutentakt treffen wir am Parkplatz der Nürnberger Hütte, kurz nach Ranalt, ein und machen uns mit schwerem Gepäck über die Bsuechalm (1572m) auf zur Nürnberger Hütte (2297m). Wie angegeben, dauert der Aufstieg exakt 2,5 Std. Erst 100m vor dem Ziel konnten wir die Silhouette unseres Quartieres im Nebel erkennen. Laut Wirt ist die Hütte voll ausgebucht, im Zimmer 23 mussten wir unsere Lagerplätze mit Bergsteigerkollegen aus dem Frankenland teilen. Die Gruppen für die morgige Hochtour waren schnell aufgestellt, unter anderem bildete sich eine sogenannte „schwere Truppe“ mit dem Pseudonym „Ü 80“.
Samstag 11. Juli:
Frühstück um 7 Uhr, es ist keine Eile geboten, denn die Wettervorhersage versprach zunehmende Wolkenauflösung mit etwaigem Sonnenschein. Abmarsch um 8.30 Uhr. Von der Hütte schlängelt sich der Weg in südsüdöstlicher Richtung, ständig aufsteigend an der Urfallspitze (2808m) und der Seescharte (2762m) vorbei auf eine Höhe von ca. 3100m. Nun kamen Steigeisen, Pickel und Seil zum Einsatz. Laut Karte weicht die Spur etwas ab, kein Wunder, denn die Grate und Kämme des Alpenhauptkammes sind nahezu schneeweiß. Wir betreten den Grübelferner, ein kurzer 35° steiler Aufschwung bringt unsere Atemfrequenz außer Tritt und lässt uns die Höhe in den Lungen spüren. Die Verhältnisse sind dennoch mehr als optimal, mit wenig Sulzschnee, guter Spuranlage sowie hervorragenden Temperaturen haben wir mit den Steigeisen auf dem Gletscher kaum Mühe. Der letzte Aufschwung, vorbei an der verfallenen Zollhütte, auf dem kurzen Grat zum Gipfelkreuz fordert nochmal etwas Konzentration. Nach 4,5 Std steht die erste Seilschaft am Gipfel des Wilden Freiger, 3418m. Die Wolken lösen sich zeitweise auf und so können wir die Sicht zum italienischen Übeltalferner mit den Gletscher- Hochburgen Becherhaus 3190m (zur Zeit nicht bewirtet) und Müller- Hütte 3143m genießen. Da das Gipfelplateau für die nachfolgenden Seilschaften wenig Platz bietet, verzehren wir unsere verdiente Vesper unmittelbar an der steinernen Zollhütte. Der Abstieg erfolgte in umgekehrter Richtung, um 17.00 Uhr kamen wir wohlbehalten, aber mit müden Beinen wieder an die Nürnberger Hütte zurück. Für Bettina, Regina, Holger und Peter war es der erste Hochtourengipfel.
Erna und Monika legten im Gegensatz zu uns eine anspruchsvolle Wandertour ein. Sie überschritten den Steig des Niederl (2680m) zur Sulzenauhütte und absolvierten eine rund 7stündige Genußtour.
Abends wurde der Gipfelerfolg entsprechend gefeiert. Der Wirt Leonhard Stiller, selbst ein Virtuose auf der Steirischen, sowie unsere Profimusiker Gerlinde, Mich und Karl heizten den Gästen der Nürnberger Hütte mächtig ein. Der eine oder andere Filmausschnitt (wird bestimmt später mal gezeigt) spricht für die ausgelassene Stimmung.
Sonntag 12. Juli:
Irgendwie konnten sich nur noch Birgit, Hans Bunj. und Peter K. für eine Tour auf das Niederl entscheiden. Der Rest (auch die übrigen Gäste) versammelten sich noch auf der Hüttenterrasse, wo Gerlinde, Karl und Mich erneut eine musikalische Einlage boten. Nach einem langsamen Abstieg kehrten wir zu einer gemütlichen Brotzeit nach dem Motto „wer zuletzt kommt, kann als erster essen“ auf die Bsuechalm ein.
Bei seiner Abschlußrede lobte der Ortsgruppenleiter Gerd Walter das gute Niveau und das konditionsstarke Auftreten aller Beteiligten am Berg. Ferner bedankte er sich bei den Gruppenführern Rudi Staudacher, Sepp Plötz und Hans Bredl für ihr Engagement.
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