Marmolada 3343m (2010)

Hochtour Marmolada (3343m) – Oder die Tour der schnellen und kurzfristigen Entscheidungen

vom 01.08. – 03.08.2010

3 Tourengeher: Pius F., Josef K., Holger P., mit den Tourenführern Hans Br., Christian W., sowie als „Rad-und Wandergruppe“ Monika Br.

Schnelle und kurzfristige Entscheidungen schon bei der Planung: Nachdem die Tour im letzten Jahr wegen Schneefall bis ins Tal kurzfristig abgesagt werden musste, gab es heuer einen Neuanlauf. Als Trost für die entgangene Tour hatten alle Teilnehmer von 2009 sozusagen Erstbucherrecht, das lange Zeit (d.h. bis ca. 2 Wochen vor Tourbeginn) auch ausgiebig genutzt wurde. Demoralisiert von dieser extremen Stabilität der Anmeldung hatten sich fast keine Nachmeldungen für die Warteliste ergeben; erst in den letzten Wochen gab es dann doch ein paar Meldungen. 

Neben den beiden Führern (100% der Meldungen) war es dann noch Josef K. der von den ursprünglichen Teilnehmern übrig blieb (25% der Meldungen), während Pius als einziger aus der Warteliste nachrückte (ebenfalls 25% der Meldungen) und Holger sich am letzten Ortsgruppentreffen spontan zur Teilnahme entschloss (läßt sich in % nicht ausdrücken Winken). Um jetzt keine falschen Schlüsse aufkommen zu lassen: Fast alle spontanen Absagen waren begründet und nachvollziehbar. Damit sollten sich vor allem Interessenten bei zukünftigen Touren nicht davon abschrecken lassen, sich auf die Warteliste setzen zu lassen.

Die schnellen Entscheidungen bei der Hinfahrt zur Umgehung der Ferienstaus brachten keine wirkliche Besserung der Situation, so dass wir erst am Abend beim Rif. E. Castiglioni alla Marmolada (was für ein Name!) auf Hans und Monika trafen, die schon am Mittag ankamen und die Lage peilten: Abfahrt der Seilbahn, Sehenswürdigkeiten (z.B. ein Nacktbadebalkon) um den Fedaiasee, die schlechte Wetterlage (aufziehende Kaltfront von Südwesten). Nach ausgiebigem Abendessen (schon allein die Pasta oder Minestrone als Vorspeise war eine Hauptmahlzeit) ging es zwar zuversichtlich, aber mit wetterbedingt doch etwas sorgenvoller Miene in die Betten.

Nach dem Frühstück  ging es dann über die Staumauer des Fedaiasees zur Talstation der „Sautrogbahn“ (laut Hans), die uns um 8:30 zum Ausgangspunkt brachte. Schon der Ein- und Ausstieg in die schmalen Stehkörbe mit der prägnanten Form (s.o.) erforderte den echten Sportler. Von dort ging es dann erst einmal etwas bergab und später Richtung Südwesten über einen kleinen Gletscher zum Einstieg des Westgrates. Von dort aus waren es dann ca. 500 hm über einen steilen und aufregenden Klettersteig bis zum Gipfelanstieg, vorbei an der Capanna Punta di Penia (die höchste Hütte bzw. Blechschachtel der Dolomiten) zum Gipfel. Die schnell nahenden Wolken der Kaltfront liessen uns bald aufbrechen und über den Normalweg zum Gletscher (aufregender Abstieg, mittlerweile komplett mit Drahtseilen gesichert) und dann über einige Spalten hinweg zur Bergstation der Bahn absteigen. Statt dem ursprünglich geplanten Bierchen an der Bergstation ging es dann sofort mit der Bahn ins Tal, da ein Blitzeinschlag in die „Sautröge“ nicht so wirklich erstrebenswert war.

Die Ernüchterung kam dann im Tal. Monika war nach einem späten Frühstück (ca. 1 Std. nach uns) in der Zwischenzeit zum Fuß der Mesola und zurück gewandert, anschließend Radeln und zum Schluss noch einmal zur Bergstation unserer Bahn aufgestiegen und als sie uns von dort aus nicht kommen sah, wieder abgestiegen. Als wir dann abgekämpft ankamen hat sie uns frisch geduscht und bei bester Laune vor der Hütte empfangen. Immerhin etwa 30 % mehr Höhenmeter in deutlich weniger Zeit und das mit einer Radeltour dazwischen. Also Achtung bei Twintouren, die wahren Herausforderungen lauern eventuell in der Wandergruppe. Trotzdem wurde die erfolgreiche Besteigung am Abend bei dem einen oder anderen Bierchen gefeiert.

Am nächsten Tag stand die Via Ferrata de Trincee auf dem Programm. Bei tief hängenden Wolken und Regen war ein schnelle Entscheidung notwendig. Warten macht keinen Sinn, Monika und Hans fuhren weiter nach Kärnten zum Radeln und wir  traten die Heimreise an. Nachdem der Blick auf das Grödner Joch eine Lücke in der Wolkendecke erahnen ließ, machten wir einen kurzen Abstecher dorthin, um auf dem Rückweg noch den Klettersteig auf die kleine Cirspitze (guter Tipp vom Sepp) mitzunehmen.

 

 

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