Eisklettern in Kolm Saigurn (2013)

 

Eisklettern in der Eisarena Kolm Saigurn / Hüttenwinkltal im Rauris
vom 02.02. – 03.02.2013

mit dabei waren: Karin, Sonja, Rudi, Max und Hans

Das Wetter ist manchmal zum Verweifeln, Dauer-Regen in den nördlichen Voralpengebiete, Dauer-Schneefall im Zentralalpenbereich. Doch es gab zwei schwergewichtige Gründe die Fahrt trotzdem durchzuführen, zum einen (O-Ton von Max): „Wenn eine Fahrt abgesagt wird, wird sie meist nicht mehr nachgeholt“, was sich defintiv nicht bestreiten lässt, und zum anderen, die neuen Bergschuhe von Rudi schreien förmlich nach Aktivität.

Am Treffpunkt in Degendorf schlug Max vor, angesichts der Straßenverhältnisse in Österreich, vom Kleinbus auf ein wintertaugliches Fahrzeug mit X-Drive zu wechseln. Eine kluge Entscheidung, wie sich bei der Auffahrt ins Raurisertal bestätigte. An der Mautstelle Bodenhaus war dennoch Schluß, ab hier gehts nur noch zu Fuß oder per Ski weiter, oder man lässt sich wie wir vom Hüttentaxi/Skidoo abholen. Das Appartement im Ammererhof mit Kachelofen, Küche und 3 Schlafzimmern war schnell bezogen, nach einem kurzen Imbiß wuchs die Neugierde: „Wie schauen die Eisfälle aus?“. In den Foren wurde von allgemein guten Bedingungen gesprochen. Nach etwa 20minütigem Stapfen im Schnee sind wir im  Graben 2 beim ersten Objekt unserer Begierde dem „Cascadi“ angelangt. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um einen schön gestuften Wasserfall von 35m mit Abseilstand, je nachdem wie weit man klettert. Was sich unten als robust und solide anfühlte wurde zum Schluß immer dünner und unterspülter, vorsichtiges hantieren und setzen der Eisgeräten  war von Vorteil. Die anderen Kletterrouten im Graben 2 waren aufgrund der Schneemenge nicht mehr so lukrativ. Wir wechselten zum Graben 1, Sonja entdeckte eine Abseilstelle und  schon standen wir vor dem Eisfall „Yust Yak it“. Hier gings schon etwas sportlicher zur Sache. Psychisch gewöhnungsbedürftig waren die Umlenkpunkte mit Eissanduhren, eine Hintersicherung mit einer weiteren Eisschraube beruhigte das Gemüt. Ziemlich abgekämpft traten wir bei Einbruch der Dunkelheit den Rückweg zu unserer Unterkunft an.

Unser Vorhaben am zweiten Tag zu den Barbara Eisfällen aufzusteigen fiel förmlich in den Schnee, ohne Schneeschuhe wäre der Aufstieg zur Tortur geworden. Wir einigten uns nochmal in den Graben 1 zu laufen. Ein Eispanzer oberhalb von Yust Yak it ist nach Rudis Meinung ein idealer Spielplatz zum Austoben. Der Eisfall war zwar kürzer, hatte es aber  kräftemäßig in sich. Die Schraubenabstände wurden wesentlich kürzer und die Taktik sich an die Eisgeräte per Repschnur hängen zu können, erwies sich als vorteilhaft.

So eine Fahrt bringt zwangsweise auch neue Erkenntnisse. Ein Eisentferner für Eisschrauben ist bereits in Planung bzw. in Serienfertigung. Was aber noch nicht ausgestanden oder abgeklärt ist, welche Steigeisen sind für Rudi jetzt die richtigen? Noch ein Wort zu unserer Herberge dem Ammererhof, vielen vielen Dank für die herzliche Aufnahme, wir haben uns  richtig wohl gefühlt. Und zum Eisklettergebiet von Kolm Saigurn: es ist alles vorhanden, was das Herz begehrt, von Einsteigerlinien bis zu Mixd-Kletterrouten, die Infastruktur  passt, bequemer gehts nicht.

 

 

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