Lamsenspitze (2019)
|Bergtour Lamsenspitze (Karwendel) am 06.07.2019
Ltg.: Holger Preis
Teilnehmer: Martina, Hans N., Florian, Helmut, Stefan
Um 5 Uhr startete das erste Auto in Regen am Bahnhof. Weiter ging’s nach Deggendorf, wo wir uns mit den weiteren Teilnehmern trafen. Nun fuhren wir mit zwei Autos weiter über München, Tegernsee, Achensee und schließlich die Mautstraße zur Gramaialm (1263m), Ausgangspunkt für unsere Bergtour. Die Fahrt zog sich etwas, um ca. 9 Uhr konnten wir die Wanderung erst starten. Das Wetter war perfekt und das Bergpanorama am Parkplatz schon sehr beeindruckend, bereits hier sieht man die markante Lamsenspitze und man fragt sich wie man da raufkommen soll. Los ging’s auf einem schönen Pfad zuerst mäßig steil an der Gramaialm vorbei weiter ins Tal hinein und schließlich immer steiler werdend hoch zur Lamsenjochhütte (1953m). Der Weg ist sehr direkt, wodurch man die 700 Höhenmeter zur Hütte relativ zügig schafft. An der Hütte machten wir nur eine kurze Trinkpause und marschierten weiter Richtung Felswand an der sich der Brudertunnel-Klettersteig befindet. Kurz vorm Einstieg zum Klettersteig mussten wir nun die ersten Schneefelder queren. Am Einstieg angekommen packten wir die Klettersteigausrüstung aus und machten uns fertig für die ca. 350 Höhenmeter am Klettersteig Kategorie C. Der Klettersteig hat nur zwei Stellen, die so in Richtung C gehen, der Rest ist ein Genuss. Die Krönung ist der Durchgang und Ausstieg durch den Brudertunnel. Nun muss man das Kar Richtung Gipfelaufbau durchwandern. Sehr mühsam geht’s auf Geröll immer weiter hoch, bis man sich unter dem Gipfel befindet. Das Klettersteigset hatten wir noch dran, weil hier nochmal ein gesicherter Steig zu meistern ist. Hier ging es vor Jahren noch eine Rinne hoch, der Steig wurde aber etwas nach rechts verlegt, somit ist die Steinschlaggefahr nicht mehr ganz so hoch. Technisch ist der Steig nicht dramatisch aber man kann die Klettersteigausrüstung ruhig benutzen. Nach ca. 100 Höhenmeter Kletterei mussten wir noch einen steinigen und gerölligen Pfad bis zum Gipfelkreuz weitermarschieren. Hier standen wir nach ca. 4 Stunden anstrengendem Aufstieg. Die Lamsenspitze mit 2508 Metern ist ein toller Aussichtsberg. Es folgte eine längere Gipfelrast. Die Wolken wurden jetzt schon deutlich mehr, man konnte schon das Schauer- und Gewitterpotenzial erkennen. Irgendwann mussten wir unsere Pause doch wieder mal beenden und es folgte der Abstieg. Anfangs ging’s die gleiche Strecke entlang wie aufwärts, man biegt aber schon vor dem Brudertunnel-Kletterteig ab und nimmt den Normalweg zurück zur Lamsenjochhütte. Man überquert eine Scharte mit ein paar Sicherungen, und wandert weiter, direkt unter der Wand der Lamsenspitze entlang. Nach einem kurzen ersten Regenschauer, folgte noch ein bisschen Steinschlag, beides überstanden wir problemlos. Nun hatten wir bald die Möglichkeit auf dem Weg bleibend einen Bogen auszugehen, oder die direkte Variante zu Wählen. D.h. in der Falllinie auf die schon sichtbare Lamsenjochhütte zu, abfahrend bzw. abrutschend durch ein Geröllfeld. Diese schnellere und auch lustigere Variante wählten wir natürlich. An der Hütte angekommen war es nun wieder trocken und wir machten es uns auf der Terrasse bequem. Es kam bald der nächste kurze Schauer, aber das Vertrieb uns nicht, weil es sofort wieder sonnig wurde. Nach langer Einkehr mussten wir nun noch die letzten 700 Höhenmeter ins Tal. Dabei fing es nun doch noch heftiger zu regnen und zu gewittern an. Das war aber kein Problem mehr, die schwierigeren Stellen hatten wir ja schon hinter uns. Bis auf die Unterwäsche durchnässt erreichten wir die Fahrzeuge und starteten die Heimreise.
Die Lamsenpitze ist ein wunderschönes Ziel. Kann ich jedem empfehlen der etwas anspruchsvollere Wanderungen mag. Es sind 1300 Höhenmeter zu überwinden, reine Gehzeit ca. 6,5 Stunden.
Fazit: Es war wiedermal eine wunderschöne Bergtour mit tollen Teilnehmern. Danke.
geschrieben von Holger Preis
Fotos: Hans Niklas