Ruderhofspitze 3473m (2007)
|Hochtour von der Franz-Senn-Hütte auf die Ruderhofspitze 3473m, vom 24.06.2007
auf Tour gingen: Sepp Uhrmann, Gerd Walter, Hans Bredl
Es ist 6.15 Uhr, Sepp und Gerd sind bereit zum Abmarsch. Nach dem Frühstück ziehen wir gemächlich entlang des Alpeinerbaches Richtung Alpeiner Ferner. Wir schlagen den neuen Weg vorbei an den Wasserfällen zur Gletscherzunge des Alpeiner Ferners ein. Die Wetterprognose ist optimal, der Hochnebel verflüchtigt sich.
Obwohl die Gletscherzunge ausgeapert ist, lässt sie sich relativ leicht gehen. Viel Freude kommt nicht auf, denn nach dem ersten Aufschwung wird die Schneeoberfläche immer sulziger. Erinnerungen an die lästige Spurarbeit von der letztjährigen Hochtour zur Wildspitze kommen auf. An der Südlichen Wildgratspitz wird der Felssturz umgangen und in einem
weiten Bogen ziehen wir Richtung Obere Hölltalscharte auf 3247m. Um 10.00 Uhr steigen wir in den Blockgrat ein. Endlich etwas Abwechslung vom mühsamen Schneestapfen. Der sonst einfach zu begehende Grat zeigt sich widerspenstig und hartnäckig. Immer wieder müssen Schneefelder gequert, Wächten umgangen und die Gratseite gewechselt werden. Wir klettern die ausgesetzten Passagen angeseilt und können auf das gegenseitige Sichern nicht verzichten. Fast zwei Stunden dauert es bis zum Gipfelansatz der Ruderhofspitze.
Der Normalweg quert das obere Schneefeld und zieht vom einfacheren Ostgrat auf den Gipfel. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, entschließen wir uns den Gipfelaufbau in direkter Linie zu klettern. Es ist 13.oo Uhr, nach nicht ganz sieben Stunden stehen wir am Gipfelkreuz der Ruderhofspitze und gönnen uns Sepp´s Gipfelschnaps. Die Fernsicht entlang des Alpenhauptkammes ist genial, die Stubaier und Ötztaler Paradegipfel präsentieren sich in beeindruckender Form. Schnell noch ein paar Fotos und wir steigen ab. Der Abstieg über die Fixseile, die in der Westwand verlegt sind, gestaltet sich leicht. Am Bergschrund wird noch rasch abgeseilt und der Rückmarsch über den Gletscher kann beginnen. Die erste längere Pause halten wir unterhalb der Nördlichen Wildgratspitze, wobei wir schon am Gipfel mit den leeren Wasserflaschen haderten.
Der lange Hatsch zurück zur Franz Senn Hütte zieht sich endlos. Erst um 17.45 Uhr können wir unseren Durst auf der Hütte löschen. Unsere Rucksäcke lassen wir per Materialbahn zur Oberisshütte transportieren. Ein Nachteil, denn während des Abstieges werden wir von Regenschauer und Hagel überrascht.
In Neustift treffen wir unsere Frauen und sind froh, dass uns Monika sicher nach Hause gondelt.