Breithorn (4164m) und Gornergrat (2012)

Hochtouren in den Walliser Alpen

Besteigung Breithorn 4164m

Ausgangspunkt Kleines Matterhorn

 

Teilnehmer:  Gerlinde, Kone, Hans, Stfan

 
Als mein Vater (Hans) und ich (Stefan) letztes Jahr als Junggesellenabschied die Marmolada bestiegen, wurde ein kleine Tradition gebohren. Und so wurde auch dieses Jahr eine Tour geplant. Dieses mal wollten wir aber Beide höher hinaus. Und so fiel die Wahl auf das Breithorn (4164m) in den Walliser Alpen. Für dieses Vorhaben holten wir uns mit Gerlinde und Kone zwei prominente Bergsteiger als Verstärkung. Gut vorbereitet fuhren wir am 23. August zu 4t nach Zermatt. 
 
Nach 8 Stunden Fahrt, Pässe hoch und runter, kamen wir schließlich wohlbehalten in Zermatt an. Nach dem Parken, dem Einchecken ins Hotel und einer 20-Euro-Hawaii-Pizza wurde schließlich die finale Wettersituation für das Wochenende begutachtet. Danach wurde beschlossen, gleich am nächsten Tag, ohne Akklimation, den Gipfelversuch zu wagen. Nach einem abschließenden Ausrüstungscheck gingen wir alle schlafen. 
 
Am nächsten Morgen starteten wir mit der ersten Gondel Richtung kleines Matterhorn (ca. 3800 m), dem Startpunkt unserer Breithorn-Begehung. Nach der Gondelfahrt kamen wir mit einer größeren Gruppe am kleinen Matterhorn an. Ohne Akklimation und nach den Horror-Geschichten über Höhenkrankheiten am Vortag, war ich mir nicht sicher, wie wir die 2200 Höhenmeter mit der Gondel innerhalb kürzester Zeit verkraften würden. Erst recht als wir am kleinen Matterhorn zum ersten Mal vor die Tür schauten. Ca. 60 – 70 km/h Windgeschwindigkeit fegte erbarmungslos über den Gletscher. 
 
Beim Anlegen der Ausrüstung sowie beim Vorbereiten auf den Gletscher war aber weder Kurzatmigkeit noch Kopfweh noch Übelkeit zu spüren. So trotzten wir vier dem Wind und marschierten mutig dem Wind entgegen. Bereits nach der ersten Kurve Richtung Breithorn-Fuß wurde der Wind merklich langsamer und das Wetter verbesserte sich. Am Fuß des Gletschers wurde eine kurze Pause eingelegt, bevor der steile Aufstieg zum Gipfel begann. Bereits hier sahen wir die Gruppe aus der Gondel wieder umdrehen. Vereinzelt mussten Menschen von den Bergführern an der Hand geführt werden. Ein Zeichen für uns, dass mit der Höhe nicht zu spaßen ist. Aber umso mehr ein Ansporn für uns, da sich alle total fit fühlten.
 
Über Serpentinen-Pfade ging es so den Steilhang Richtung Gipfel hinauf. Hierzu musste einmal eine Gletscherspalte sowie eine enge, felsige Passage gemeistert werden. Dem Gipfel immer näher verschlechterte sich das Wetter wieder zunehmends. Nebel kam auf, die Bergsteiger vor uns waren nur noch schemenhaft zu erkennen. Zudem kam auch wieder starker Wind auf, der über den Gipfelgrat fegte. Der Wind wirbelte kleine Schneeflocken auf, die gegen die Haut peitschten und im Gesicht leicht brannten. Trotzdem kämpften wir uns weiter voran, den Gipfel in Reichweite und vom Gipfelfieber gepackt. Wenig später erreichten wir dann den Gifpel des Breithorns (4164m). Der heftige Winde und der starke Nebel ließ nur eine kurze Verweildauer zu. So gratulierten wir uns und schossen die Gipfelfotos. Wegen des Wetters verzichteten wir darauf, auch noch den Mittelgifpel zu überqueren und stiegen auf dem gleichen Wege wieder ab. 
 
Beim Abstieg kamen uns nur wenige Bergsteiger entgegen. Und, als wolle uns das Wetter bestrafen, lichtete sich der Nebel wieder, kaum dass wir den Gipfel verlassen hatten. Den restlichen Abstieg und den Weg zurück zum kleinen Matterhorn kamen uns dann wieder viele Bergsteiger und Gruppen entgegen. Nach einer kurzen Pause ging es mit der Gondel wieder beseelt hinunter nach Zermatt.
 
Durch Kone’s hervorragende Kontakte zur Schweizer Profi-Bergsteiger-Szene konnten wir Abends einen Vortrag des Profi-Alpinisten Roger Schäli (http://rogerschaeli.ch/home.html) im besten Hotel Zermatts, dem Zermatter Hof, genießen. Der Vortrag, mit Bildern und Berichten von Expeditionen und Kletter-Touren u.a. in Grönland, war ein toller Abschluss des Tages. Auch wenn wir aus dem Vortrag keine Ziele für das nächsten Jahr mitnehmen konnten. Immerhin konnte ich ein Autogramm für Kone ergattern, so dass dessen Kindheitstraum auch noch erfüllt wurde. 
 
Am nächsten Tag fuhren wir mit der Gornergrat-Bahn hoch zum Gornergrat. Dort bewunderten wir das beeindruckende Panorama der Walliser Alpen. Ringsum die beeindruckendsten Gletscher (sehr viele 4000er) der Gegend, zwischen denen das Matterhorn hervorsticht. Nachdem uns der Anteil an Japanern am Gornergrat zu hoch war, wanderten wir die Strecke zurück, immerhin ca. 1600 m Abstieg. Nach einem passenden Ausklang ging es am nächsten Tag wieder die weite Fahrt zurück nach Deutschland.
 
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