Aktivwoche im Ahrntal

vom 02. bis 07.09.2024
unter der Leitung von Nicole Eller-Wildfeuer, Fred Wildfeuer und Hans Bredl
mit Wandern, Klettersteige, Bergtouren und Klettern im Südtiroler Ahrntal.

Berichte der einzelnen Gruppen:

Klettern

Tag 1: Klettern am Gneisfelsen
Der erste Tag führte die Gruppe an einen Gneisfelsen, dessen harte und grobkörnige Struktur den Kletterern sofort alles abverlangte. Trotz der anspruchsvollen Bedingungen meisterten die Teilnehmer die Routen mit Bravour. Der Tag bot eine gute Mischung aus technischen Passagen und körperlich fordernden Klettereien. Viele waren am Abend erschöpft, aber zufrieden. Die Anstrengungen des Tages waren jedoch deutlich spürbar, weshalb sich einige dazu entschieden, am folgenden Tag zu pausieren.

Tag 2: Granit – Kraft und Technik
Am zweiten Tag ging es zum Klettern an einen Granitfelsen. Die harte, raue Struktur des Granits bot einerseits viel Grip, andererseits verlangte sie den Teilnehmern einiges an Technik und Ausdauer ab. Die bereits geschrumpfte Gruppe zeigte sich dennoch hochmotiviert und meisterte die verschiedenen Routen mit großer Begeisterung. Einige der schwierigeren Passagen forderten den Kletterern alles ab, und die ersten Anzeichen von Erschöpfung machten sich bemerkbar.

Tag 3: Sandstein – Griffig, aber kräftezehrend
Der dritte Tag führte die verbliebenen Teilnehmer zu einem Sandsteinfelsen. Der Sandstein bot mit seiner griffigen, aber weichen Struktur eine willkommene Abwechslung. Dennoch verlangte auch dieser Felsen einiges an Technik und Balance, was den Kletterern zunehmend schwerer fiel. Die Gruppe reduzierte sich weiter, da die ersten bereits erschöpft aussetzen mussten. Die, die dabei blieben, genossen die herausfordernden Routen und den Ausblick in die Natur.

Tag 4: Dolomit-Kalkstein – Das Finale
Am vierten und letzten Tag der Aktivwoche stand das Klettern an einem Dolomit-Kalksteinfelsen auf dem Programm. Dieser Felsen war sowohl technisch als auch konditionell anspruchsvoll und stellte somit einen krönenden Abschluss der Woche dar. Die Zahl der Kletterer war nun deutlich geschrumpft, aber die verbliebenen Teilnehmer meisterten auch diesen Tag mit viel Einsatz und Durchhaltevermögen. Der Dolomit Kalkstein erwies sich als tückisch, da seine glatte Struktur ein hohes Maß an Präzision erforderte.


Fazit:
Die Aktivwoche der DAV-Ortsgruppe Regen war eine großartige Möglichkeit für die Teilnehmer, an vier aufeinanderfolgenden Tagen an unterschiedlichen Gesteinsarten ihre Kletterfähigkeiten zu testen und zu verbessern. Obwohl die Gruppe von Tag zu Tag kleiner wurde, war die Stimmung durchweg positiv, und jeder Tag brachte neue Herausforderungen und Erfolge mit sich. Fred führte die Gruppe souverän und sorgte für eine sichere und lehrreiche Woche in der Natur.

Bericht: Reiner

Klettersteig- und Bergtourengruppe

Von 2. bis 7. September ging es für die OG Regen wieder in die beliebte Aktivwoche – dieses Mal ins schöne Ahrntal in Südtirol. Nicole Eller-Wildfeuer übernahm die Leitung der sogenannten „Klettersteiggruppe“, die sich Klettersteige und fordernde Bergtouren vorgenommen hatte. Wetterbedingt musste die ein oder andere Tour zwar kurzfristig geändert werden, aber alles in allem kam ein wunderschöner, abwechslungsreicher Tourenmix zustande, der alle Teilnehmer (zwischen 5 und 12 Personen) begeisterte.

Nach der Anreise am Montag stand dienstags gleich ein Klettersteig auf dem Programm. Gemeinsam mit der anderen Wandergruppe (geführt von Hans Bredl) fuhren wir mit dem Bus zum großen Wander- und Skigebiet Speikboden, wo wir den Luxus der Seilbahn in Anspruch nahmen. Unsere Gruppe nahm anschließend den gleichnamigen Klettersteig (Schwierigkeit C), wo uns auch eine sehr wackelige Seilbrücke nicht davon abhalten konnte, schließlich den Gipfel des Speikboden (2.510 m) zu erreichen. Umgeben von einem wunderschönen Panorama machten wir uns an den lohnenden Abstiegsweg über den Kleinen Nock (2.224 m), wo wir noch durch ein eindrucksvolles Gipfelkreuz überrascht wurden.

Am Mittwoch brachte uns der Bus ans Talende nach Kasern, wo wir den Anstieg aufs Heilig-Geist-Jöchl (2.662m) in Angriff nahmen. Die mitgebrachten Regenjacken brauchten wir entgegen der Erwartungen kein einziges Mal, dafür konnten wir vom Jöchl einen atemberaubenden Ausblick auf die Zillertaler Alpen inklusive Gletscher genießen. Völlig begeistert legten wir dort oben eine lange Pause ein, bis wir uns wieder auf den Rückweg ins Tal machten, der uns an der malerischen Fuchsalm vorbeiführte, wo wir uns noch mit original Südtiroler Spezialitäten wie Brennsuppn, Melchamuis und Kasnockn stärkten. Hüttenwirt Alex ließ es sich nicht nehmen, uns auf die ein oder andere Runde Schnaps einzuladen – was für eine Gastfreundschaft!

Der Donnerstag kündigte sich leider regnerisch an, also entschieden wir uns für eine gemütliche Almwanderung. Nach der Empfehlung eines einheimischen Bergführers starteten wir nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus in St. Johann über die Niederhofer Alm zur Gruberalm (1.842 m). Nur ein paar wenige Regentropfen störten unseren Aufstieg, der meistens durch den Wald führte. Nach einem prüfenden Blick in den Himmel entschieden wir, noch auf den nächstgelegenen Gipfel, den Faden (2.136 m), weiterzuwandern. Dort erwarteten uns ein schönes altes Holzkreuz und eine kleine Kapelle und eine Aussicht auf die umliegenden Gipfel, um die bereits die Regenwolken lauerten. Also rasch zurück zur Gruberalm, wo wir in der urgemütlichen kleinen Stube Platz nahmen und uns von den super netten Wirtsleuten kulinarisch verwöhnen ließen. In besagter Stube trafen wir auch wieder den Bergführer, welcher uns morgens den Tipp mit der Alm gab. Es beschlich uns der Verdacht von „bezahlter Werbung“ 😉 – aber es hat uns auf der Gruberalm derart gut gefallen, dass uns das nicht weiter störte 😊.

Am Freitag zur Abschlusstour regnete es bereits am Morgen, aber laut Wetterbericht sollte der Regen im Laufe des Tages weniger werden. Fünf von uns entschieden sich für die Fahrt in die Dolomiten, um dort nochmal Klettersteige zu machen. Dankenswerterweise erklärte sich Markus, der seit Donnerstag begeisterter Anhänger der Klettersteiggruppe geworden war 😉, bereit, mit seinem Auto zu fahren und so ging es bei Regenwetter los. Am Grödner Joch auf 2.121 m angekommen, warteten wir bei einer Tasse Kaffee noch den letzten Regen ab und nahmen uns dann den Klettersteig auf die Kleine Cirspitze (Schwierigkeit C) vor, wo wir sogar bei Sonnenschein und stellenweise blauem Himmel einstiegen und nach etwa einer Stunde ohne Schwierigkeiten am Gipfel (2.520 m) ankamen. Es folgte der Abstieg und die Querung zum großen Bruder, der Großen Cirspitze (2.592 m), welche weniger ein Klettersteig sondern eine Bergtour mit leichter Kletterei (A/B) ist. Beim schönen Gipfelkreuz angekommen, sahen wir nochmal blauen Himmel, bevor die Wolken wieder zuzogen. Auch bei dieser Tour hatten wir also wieder großes Wetterglück, wir brauchten keine Regenjacke und wurden kein einziges Mal nass – Timing ist alles! 😊

Alles in allem haben wir unvergessliche Tage erlebt, jede Tour hatte ihre Highlights und Besonderheiten und Nicole hat die Planung und Führung souverän und weitgehend gemeinschaftlich und immer mit Bedacht – vor allem auf das nicht optimale Wetter – ausgewählt.

Die Unterbringung im Hotel Bergland in Steinhaus war großartig, das Essen – von Chef Armin persönlich zubereitet – war ein Gedicht und das ausgezeichnete Busnetz (Busse in beide Richtungen alle 15 Minuten!) machte uns die Anfahrt zu den Touren super einfach. Das Ahrntal ist auf jeden Fall eine Reise wert und wir waren sicher nicht das letzte Mal hier! 

Bericht: Johanna

Zusatztour am letzten Tag
Samstag, der 07.09.2024

Während der Rest der Aktiv-Wochler gen Heimat fährt, hängen wir 3 Pärchen, die Baumis (nebst Bella), die Fröbis und die Nickis (nebst Enya), noch einen Tourentag dran. Die Königstour auf die Lenkjöchlhütte (2603m) mussten wir wegen nicht passendem Wetter schon zweimal verschieben, nun aber starten wir von Kasern, dem Talschluss auf knapp 1600m, den wir bequem mit dem gratis Talbus erreichen. Entgegen den Empfehlungen gehen wir die Rundtour gegen den Uhrzeigersinn und steigen in das Röttal ein, wo uns Kupferbergbaurelikte (die bis zurück in die Eisenzeit datieren) unseren steilen, aber interessanten Anstieg durch den Hochwald begleiten. Nach Passieren des Wasserfalls ändert sich schlagartig das Landschaftbild: Eine weite, baumfreie Hochebene schlägt uns in den Bann und wir folgen frohgemuts dem mäandernden, breiten Bachlauf – im Hintergrund spitzen schon die rahmenden 3000er immer öfter heraus. Diese faszinierende Szenerie könnte auch in einem Fjord in Norwegen spielen oder in den Highlands in Schottland. Dann nochmal ein Anstieg hoch zur Hütte und etwa 100 hm darunter liegt ein Gletschersee, der den Jürgen und Hans magisch an-, und besser gesagt auszieht. Beide müssen sich einer aufdringlichen Schafherde erwehren, genießen aber dann doch das nasse Element, auch wenns sooooo kalt ist. Unser Vorstand ist schon ein wilder Hund! Mit dabei im Gepäck der Bademantel von unserem Hotel Bergland, auf dem der Hüttenwirt Chris unterschreiben soll auf Wunsch von unserem sehr netten Hotel-Chef Armin. Wir sechs genießen die Jause in der Hütte und der Chris hinterlässt seine Unterschrift auf dem badebemäntelten Buckel vom Hans. Mission erfüllt!
Während der wohlverdienten Rast entledigt sich die alles überragende Rötspitze (3495 m) ihres Gewölks (mit Hängegletscher in gefühlter Greifweite) und der weißblaue Himmel geleitet uns das abwechslungsreiche Windtal hinunter. Wo du hinschaust: Überall Landschaft, und die passt so gut in die Gegend, echt! Euphorie pur bei allen, sogar der jungen Bella, die sehr tapfer mithält und nur ab und zu sich im Tragetuch ausruht. Auch hier findet sich wieder eine Hochebene mit grasendem Fleckvieh vor markanten Berggipfeln. Schließlich statten wir der pittoresken Heilig Geist Kirche im Talgrund noch einen Besuch ab und lassen die Traumtour mit einem Capo nebst Apfelstrudel standesgemäß südtirolerisch ausklingen. Das macht Appetit auf mehr übernächstes Jahr!
Unser Armin hat uns dankenswerterweise noch duschen lassen im Bergland-Wellnessbereich – als essenzieller Beitrag zum Umweltschutz! Die Gaumen der Baumis und Fröbis wurden dann noch ziemlich verwöhnt mit Südtiroler Knödel in unserem Hotel. Heimkunft für alle 6e erst ganz tief in der Nacht, dafür ohne Staus auf der Brenner-Route.
Fazit: Die OG durfte herrliche Tage im vergleichsweise wenig touristischen Südtirol verbringen. Wir hatten ein tolles Hotel. Und auch sehr engagierte Geids. Alle freuen sich auf ein Wiedersehen 2026 wieder hier im Ahrntal!

Bericht: Nicole und Hans N.
Fotos: Teilnehmende