Aktivwoche Gardasee (2016)

Aktivwoche am Gardasee

vom 03.09. bis 10.09.2016

mit insgesamt 19 Teilnehmern

Sonntag:
Wanderung Monte Brione (6,4km, 369Hm)
Wir wollten es ruhig angehen lassen, es war aber der Tag der „Verluste“. Erst während des historischen Wanderrundkurses um den Monte Brione, seine einzigartige Form und Lage machen in so besonders,  ist uns aufgefallen, dass wir nur mit 18 Teilnehmer auf dem Anstieg waren. Unterwegs blieben zwei Teilnehmer zurück, und am Abstieg vom nördlichen Aussichtspunkt wurde auch noch ein GPS- Gerät verloren. Das ging ja schon mal gut los.
Nachmittags statteten wir dem Klettermekka Arco einen Kurzbesuch ab und ließen uns von den zahlreichen Outdoor-Geschäften inspirieren. Eine Augenweide für jene, die ihre Ausstattung ergänzen oder erneuern wollen. Um seiner Kreativität, andere nennen es Kaufrausch, freien Lauf zu lassen, ist es besser mit Gleichgesinnten die Shops zu betreten.
Für den Oberguide scheint der Tag trotzdem so anstrengend gewesen zu sein, dass er abends seinen Hotelschlüssel vergessen hat. Per Notrufnummer musste ein braver Angestellter aus seinem verdienten Schlaf geholt werden, was nicht unbedingt sein sollte.

Montag:
Biketour Via Ponale zum Ledrosee (36.2km, 652 Hm)
Die Tour über die Via Ponnale zum Ledrosee ist wohl die meist befahrenste Bike- Strecke mit wunderschönen Aussichtspunkten auf den nördlichen Teil des Gardasees.  Auf dieser hochfrequentierten Etappe macht es Sinn in kleineren Gruppen zu fahren. An dem idyllischen Ledrosee wurden erst mal die Wasser- und Kohlehydratspeicher aufgefüllt. Für Furore und viele Lacher sorgte eine Attraktion am Nordwestufer des Sees, die sogenannte „Schwingerschaukel“ Eine Vierergruppe startete noch einen anspruchsvolleren Trail entlang der Berghänge des Cima d´ Oro.

Dienstag:
Der heutige Tag war ohne Aktionen geplant. Die Kletterer machten sich auf zum Belvedere Klettergarten bei Nago, hier musste man sich erst mal an den plattigen Kalksandstein gewöhnen, bevor es im Sektor B an die längeren und schwereren Routen ging. Andere nutzten die Gelegenheit den Colodri- Klettersteig (auf bairisch: „Holodri“) zu gehen, eine Damengruppe flanierte in den Einkaufsmeilen von Riva. Der Rest nutzte die Gelegenheit zur Bootsfahrt Riva – Limone – Malcesine.

Mittwoch:
Klettersteig Rio Sallagoni B/C , 4,1km, 267Hm
Mit 16 Teilnehmern machten wir uns auf den Weg zur Ferrata Rio Sallagoni, ein Abenteuerklettersteig durch die wildromantische Schlucht unter dem Castel Drena. Man steigt anfangs teils überhängend bis man in der lichten Schluchtmitte zu einer Seilbrücke gelangt. Eine zweite und kürzere Seilbrücke führt zu den zwei Ausstiegsvarianten, wir entscheiden uns für den spannenderen und wilderen Weg durch die Klamm. Durch Weinberge geht es zurück zur Burg, die wir auch besichtigen. Übrigens grüßen sich die Begeher von Schluchten nur noch mit einem dumpfen „Schlucht Heil“.

Donnerstag:
Biketour zum Lagi di Tenno, 27,3km, 711 Hm
Da fast alle ihre Mountainbikes dabei haben, wollen wir dies nutzen und suchten uns die Tour zum Lido di Tenno aus. Dieser ruhige und kristallblaue Bergsee oberhalb von Riva wird auch vielfach als Badesee abseits der Touristenstrände genutzt. Die Strecke ist zwar etwas kürzer, es sind aber Steigungen von über 16% zu bewältigen. Ohne Einkehr wollten wir das Bergidyll nicht verlassen. Eine kleinere Gruppe wählte für die Abfahrt einen anspruchsvolleren Trail Richtung Riva. Hier, sowie bei der Auffahrt gab es eine kleinere Reifenpanne, die durch unser kompetentes Personal schnell behoben wurde. Durch das „Heiß Bremsen“ hat es einen Schlauch erwischt, tja, wer bremst verliert (zumindest einen Schlauch). Hahn im Korb bei der Abfahrt war Helmut, gleich sieben Teilnehmerinnen wollten ihn unbedingt auf der direkten Fahrt nach Riva begleiten.
Die Extrembiker um Martin Baier wollten ihren Adrenalinausstoß erhöhen und suchten sich ein anspruchsvolleres Gelände oberhalb Limone. Was macht so einen Trail attraktiv? Die Gelände- Kombination verbunden mit Höhenmetern, Schieben und Tragen bringen den Reiz. Natürlich muss man die Techniken entsprechend beherrschen. Strecke: Vesio – Trimalzopass – Passanota – Pass Guil – Pass Roccheta – Pregasina; Aufstieg 1500 Hm, Abfahrt 2000 Hm;

Freitag:
Wieder ein Tag zur freien Verfügung. Die Kletterer zieht es diesmal nach Arco in den Klettergarten Muro dell´asino. Herrliche, etwa 28m hohe Kalksteinwände im 6er Schwierigkeitsbereich lassen die Herzen höher schlagen. Ein Abschluß- Cappuccino im Zentrum von Arco rundet diesen Klettergenuss ab.
Die restlichen Teilnehmer genießen eine kleinere Wanderung am Monte Baldo. Ausgangspunkt ist die Mittelstation der Funivie di Malcesine. Wie immer freut man sich nach einer Wanderung auf Kaffee und Kuchen. Der Kuchengenuss hielt sich allerdings angesichts des Preises und der Größe beträchtlich in Grenzen.

Erlebtes und Erlauschtes:
Wir Bergsteiger sind gewohnt in weniger feudalen Herbergen (Hütten) einzukehren. Übernachtet Mann/Frau jedoch in so einem noblen Betonbunker, kann sich die Zimmersuche schon etwas aufwendiger gestalten. Schnell ist der Zimmerschlüssel vergessen und man lässt sich seine Suite vom Personal aufsperren, bis man schließlich feststellt, dass es sich an Hand der herumliegenden Kleidung und Konfektionsgrößen nicht um das eigene Zimmer handeln kann.

Da in Italien tischweise bezahlt wird, und wir gemäß unserer Gruppengröße meist 4 – 5 Tische besetzten, war es für die Kellner oft nicht einfach die Getränke richtig zu bonnieren, daher galt das Motto: „Wenn ich mehr trinke, wird´s für mich billiger“.

Dank:
Ganz herzlich möchte ich den Mitorganisatoren, Planern und Tourenführer, Wolfgang Grünbeck und Rudi Staudacher
danken. Dank ihrer Kompetenz und Geduld wurde die Woche zur wohltuenden Symbiose aus sportlicher Aktivität mit
erholsamen Urlaubsambiente. Der südliche Flair des Gardasees, das beständige sonnige Wetter und das hervorragende
Hotel gepaart mit den schönen Touren machten dies zur Genuss- Aktiv- Woche.

Bericht: Hans Bredl
Fotos: Wolfgang Grünbeck, Hans Bredl