Eisklettern Kolm Saigurn

Eisklettern und Skitouren in Kolm Saigurn (Rauris)

vom 07.- 11.02.2019
Teilnehmer: Birgit, Nicole, Karin, Sabine, Fred, Rudi, Max, Erich, Hans
Ltg: Eisklettern – Hans Bredl, Skitouren – Erich Binder u. Birgit Hecht-Weidmann

Auf ins Eiskletterparadies Kolm-Saigurn

Nachdem der bisher sehr vorbildliche Winter schon für reichlich (Vor-)Freude sorgte, ging es am 7.2. endlich los mit dem Eisabenteuer. Pünktlich um 6:00 morgens trafen wir uns zur gemeinsamen Abfahrt in Deggendorf, bereit und mit vielen Kilos an Eiskletterausrüstung
bepackt. Ganz Eis- und Schneegierige (Birgit, Sabine, Erich, Rudi) hatten neben Pickel, Seil und Eisschrauben auch ihre Schitourenausrüstung mit dabei. Kolm-Saigurn bietet für jeden Wintersportler mehr als genug. Gegen 10:30 kamen wir im Ammererhof an, unserer komfortablen Basisstation für die nächsten Tage. Zunächst ließen wir Eis Eis sein und begannen die Klettertage mit einer warmen Suppe. Die Zurückhaltung wich jedoch bald dem Wunsch nach Bewegung in der Vertikalen und so brachen wir gegen Mittag zu unserem ersten Eiskletterziel auf, zum Cascadi-Fall. Ein breiter Genusswasserfall mit Schwierigkeiten bis WI3+ und daher geradezu perfekt für den Anreisetag. Schnell waren drei verschiedene Linien mit Seilen eingerichtet und wir erlebten einen kletterreichen und einsamen Nachmittag. Die Ruhe vor dem Klettereransturm der folgenden Tage.

Am nächsten Tag zog Hans dann die (Eis-)Schrauben deutlich an und lockte uns in den Kolm-Sai-Hauptfall, der mit WI4+ schon deutlich mehr Kletterwürze ins Spiel brachte. Im Eiskletterführer heißt es zu diesem Fall: „Seine Majestät thront über dieser Eisarena.“ Völlig respektlos gegenüber Adeligen stiegen wir ihm (fast) aufs Haupt. Auch hier waren schnell drei Linien eingerichtet und schon waren wir die nächsten Stunden beschäftigt.

Für den Samstag nahmen wir einen weiteren großen Kolm-Saigurn Klassiker ins Visier, den Barbara-Fall (WI3). Etwas kommoder im Kletteranspruch, allerdings durchaus lästig im Zustieg. Eine knappe Stunde war Stapfen angesagt (merci Nicole fürs Spuren). Zum Glück waren wir die Ersten am Fall und konnten schnell noch zwei Linien einrichten, bevor der Ansturm losging. Ja, mehrere Kursgruppen und schönes Wochenendwetter ließen die Eisarena fast zu einem Kampfplatz um die letzten freien Linien werden. Der frühe Waidler fängt den Wurm. Irgendwann wurde es uns dann doch zu viel mit dem Trubel (ehemalige Regensburger fühlten sich an den Klettergarten Schönhofen erinnert) und wir machten uns auf den Weg zurück zum Ammererhof. Die warme Suppe (und evtl. ein Bier) wartete. Ein paar ganz Unersättliche machten sich dann nachmittags noch auf zum Eiskletterturm am Naturfreundehaus. Mit etwa 12 Metern Höhe ein zwar kurzes, aber steiles Vergnügen (ca. WI5). Nach ein paar Aufstiegen waren die Arme nun endgültig genug in die Länge gezogen.

Am Sonntag ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück zeitig zurück.

geschrieben von Fred Wildfeuer

Skitouren in Kolm Saigurn

Seit Jahren schon läßt sich die Ortsgruppe Regen auf das Abenteuer „Eisklettern“ im schönen Rauriser Tal bei KolmSaigurn ein. Diesmal haben sich auch ein paar „Skitourengeher“ hinzugesellt, um diese Salzburger Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern mitten in der Goldberggruppe wintersportlich zu genießen.

Von uns neun Teilnehmern hatten vier Skibegeisterte nicht nur „Eisgeräte“, sondern auch „Skigerätschaften“ dabei. Gleich am Anreisetag wollten Birgit, Erich und Sabine noch die Sonne genießen und den Nachmittag zu einer Eingehtour nutzen. Den „Silberpfennig“ wollten wir uns eventuell für den Abreisetag reservieren, weil dieser Gipfel eine schöne lange Abfahrt zu unserem Ausgangsparkplatz Lenzanger versprach. Wir entschieden uns für die Kolmkarspitze (2529 m) über die romantisch verschneite Durchgangsalm (1742 m) mit Blick auf den „Silberpfennig“ und den „Seekopf“. Wir starteten direkt von unser Unterkunft dem „Ammerer Hof“ auf der Straße entlang durch ein kurzes Waldstück hinauf zur Durchgangsalm. Die Durchgangalm querten wir Richtung Osten auf den Seekopf (2.413 m) zu bis wir dann westlich davon, den Bergrücken zur Kolmkarspitze erreichten. Mit „unermüdlichen“ Spitzkehren bis ca. 50 m unter dem Gipfel entschieden wir uns jedoch für die Abfahrt, weil wir diese noch mit Sonnenschein genießen wollten. Erich wählte eine herrliche Tiefschneeabfahrt wieder zurück zur Durchgangalm. Ein kurzer Gegenanstieg noch und dann Abfahrt durch den Wald zum „Ammerer Hof“, wo uns die „Eiskletterer“ schon zum Abendessen erwarteten.

Am zweiten Tag nach dem „Eisklettern“ am Hauptfall in KolmSaigurn wollten Erich, Birgit und Rudi alias „Schneeleopard“ – dem Namen alle Ehre machen und schnallten sich nochmal die „Schneegeräte – Tourenski“ an. Die Sonne hatte zu einer weiteren Tour eingeladen. Diesmal gab die Schutzhütte Niedersachsenhaus (2471 m) die Richtung vor. Sie durften wieder eine tolle Skiabfahrt genießen. Am dritten Tag konnte die „Skitourenbegeisterten“ nicht widerstehen, das sonnige Wetter mit einer Skitour auf den Hocharn (3254 m) zu toppen. Ein Skitourenklassiker auf dem höchsten Gipfel der Goldberggruppe im Nationalpark Hohe Tauern. Aufgrund der Länge und der zurückgelegten Höhenmeter (1700 hm) fordert sie starke Kondition, bietet aber sensationelle Ausblicke auf die schneeverschneiten Gipfel der Hohen Tauern, insbesondere dem Sonnblick.

Aufstieg
Ausgangspunkt war wieder der „Ammerer Hof“ inKolmSaigurn. Der Straße entlang zur Abzweigung „Naturfreundehaus“, von hier aus gingen wir auf die Hänge unterhalb des Sonnblicks zu. Die erste Steilstufe überwinden wir in einem Linksbogen und steigen bis zum Pilatuskees auf. Immer den „Hohen Sonnblick“ im Blick, geht es dann rechts auf das Hocharnkees bis zum Gipfel (3254 m). Kurz vor dem Gipfel richteten wir ein Skidepot ein. Die letzten Meter stapften wir erschöpft aber glücklich mit Skistiefel dem Gipfelkreuz entgegen. Die Anstrengung hat sich gelohnt, wir wurden mit einem traumhaft schönen Ausblick auf die TauernerBerge belohnt! Rudi meinte sehr trocken – diese grandiose Aussicht hatten wir ja die ganze Zeit schon!

Abfahrt
Diese schönen, freie Hänge sind ein Traum für jeden Tiefschneefahrer! Die Schneeverhältnisse waren noch gut –es war gemischt, weicher Schnee – harter Schnee und zum Schluss kommt bekanntlich das Beste – noch etwas „Powder“! Sicher navigierte uns Erich die wunderschön lange Abfahrt ins Tal! Ein unvergessliches Erlebnis, Sonne den ganzen Tag und wir waren weit und breit die einzigen Tourengeher im Gelände. Nur Miriam und Reini kamen uns entgegen. Sie waren schon frühmorgens, als wir noch frühstückten, unterwegs. Gepuscht von der tollen Unternehmung feierten wir den Abend mit gemütlichen, geselligen Beisammensein und den Eiskletterern.

Am vierten Tag hieß es für einige von uns Abreise und wir Tourengeher wollten noch nicht nach Hause. Das Wetter spielte leider nicht mehr so mit, wie wir es uns erhofft hatten. Gemäßigtes „eisklettern“ und „skitouren“, „chillen“ und natürlich Kaffee und Kuchen standen auf dem Programm. Wir hofften auf gute Wetterverhältnisse an unserem nächsten Abreisetag, weil wir die schöne lange Abfahrt vom „Silberpfennig“ noch machen wollten. Leider schneite es über Nacht, es war windig und die Lawinengefahr stieg. So gaben wir uns mit einer Skiwanderung über die Durchgangsalm zum Lenzanger Parkplatz zufrieden.

Wir waren uns einig – das waren spannende und entspannendeTage im schönen Rauriser Tal!

Gerne nächstes Jahr wieder!

Ein herzliches Vergelt´s Gott unserem Organisator und Eiskletterer Hans Bredl und Skitourenguide Erich Binder!

Schee war´s!

geschrieben von Sabine Pledl


vorab ein paar Fotos – weitere folgen…..