Frauenskitour Tuxer Alpen (2011)

 

Mit 10 Frauen unterwegs in der Tuxer Bergwelt…
(Mädelstour: Fr 11.-So 13.02.2011)

 

Dabei: Traudl, Maria, Brigitte, Claudia Wi., Claudia Wo., Gerlinde, Bettina Be., Lore, Daniella, Regine und unsere beiden Tourenführer Christian Wo.(Organisation) und Christian B.

 

Zu Hause regnerisch, eilen uns Sätze wie „so nass und kalt…ihr tut uns richtig leid…“voraus, doch je näher das Ziel, desto besser das Wetter. Wenn Engel reisen…kann man da (am besten hinterher) nur sagen. Am Anreisefreitag steigen wir von Lager Walchen (1410m) nach 16 Uhr über weiche, moosbedeckte Hänge auf; durch grüne Wälder führt der Weg, im lauen Frühlingswind, lässig unsere Ski unterm Arm – zumindest die ersten Meter. Die Ski da, wo sie eigentlich hingehören, passieren wir die Stieralm und die Innermelangalm, über ein steiles Waldstück geht’s zur Verbindungsstraße des oberen Militärlagers. Als die Lizumer Hütte zu sehen ist, ist es bereits dunkel. Hat bis zu diesem Tag noch kein Sterblicher je einen Sturz von Christian W. gesehen, so führt ein hinterhältiges Schneeloch im Finstern kurz vor der Hütte zu einem…- na ja, so wies einen eben freut, wenn den Perfekten auch mal was passiert, aber eben nicht wirklich. Die Lizumer Hütte wirkt mondän, ein großes modernes Haus, ästhetische Bäder statt Waschräumen, Kletterwand, viel Glas und Holz – und trotzdem Hüttencharakter – sehr schön. Gigantisch im wahrsten Sinne des Wortes ist das Essen. Sowohl in Qualität, als auch in Quantität. Drei Gänge und Salatbuffet, da müssen sich die stärksten Esser(innen) irgendwann geschlagen geben und es wandern nicht nur einige Spinatknödel wieder zurück in die Küche. Um nicht zu zerbersten, soll Schnaps für Erleichterung sorgen. So begibt es sich, dass zum ersten Mal 6xBirne, 5xZirbe und 1xObstler bestellt werden – um zu überleben quasi. Dann schnell ins Bett.

Nach einem entspannten Frühstück brechen wir bei sich ankündigendem Traumwetter in zwei Gruppen auf, um die Geier Reibn zu gehen. Kurze, hohe Uuhs müssen von den Christians in Kategorie eins: „Begeisterung“ oder Kategorie zwei „Hilfe“ eingeordnet werden. Richtung Süden zum Talschluss steigen wir in den Osthängen zum Geier (2857m) auf. Da der Blick am Gipfel gewohnheitsgemäß nach oben wandert, kann der anstelle des Kreuzes geschweißte, stählerne Geier auf Kniehöhe leicht übersehen werden. Dieses interessante Exemplar gibt uns einen ersten Eindruck der in dieser Gegend vorherrschenden Tierwelt. Abfahrt Richtung Reckner und wieder hoch zum Griffjoch. Hier bekommen wir in den Höhen eine Kostprobe der anspruchsvollen Schneebedingungen: Triebschneeansammlung und nackte Schneeflächen, Pappschnee, Acker, Bruchharsch, Packeis und viele andere Schneearten wechseln ohne Vorankündigung. Über steile und flachere Hänge zur Oberen Knappenkuchl (2100m). Hier entdecken wir ein Häschen in der Grube mit schwarzer Odlo Mütze – es grinst, so scheint es. Brotzeit ist angesagt. Anschließend  Aufstieg zum Klammjoch bei traumhaftem Bergpanorama und Sonnenschein. Eine Gämse. Abfahrt zur Hütte (heute 6h10min, 13km, 1100hm rauf und runter). In einem kleinen Raum, eine Stube in der Stube, wählen wir unser Menü – die sonst vorwiegend männlichen Hüttenbesucher linsen neidisch durch Tür und Fenster auf unsere beiden Tourenführer. Wieder können wir der anschließenden Essstarre nur durch bewährte Rezeptur begegnen: 6xBirne, 5xZirbe und 1xObstler. Diese Bestellung haben wir nun schon so schön gelernt, dass wir noch mal…und noch mal…lustig geht’s zu. Tanz wird erwogen. Müde von Essen und Tour haben wir dennoch Mühe, bis zehn Uhr durchzuhalten.

Am Sonntag schneit s ein wenig und wir steigen durch vereiste Hänge auf – Übungsgelände für unsere Harscheisen – zur unbenannten Scharte (2379m). Die Sicht ist diffus. Wir fahren über die Mölser Hochleger ab. Wir schwächeren Tiefschneefahrer greifen noch einmal in die Trickkiste: Rücklage, um der Gefahr schneller zu entkommen. Dann blitzartig hinsetzen. Ein sehr kleiner Aasgeier zieht über uns seine Kreise und hofft, dass vielleicht etwas für ihn abfällt. Auch die guten Skifahrer wirken längst nicht so elegant wie sonst. Hier ist heil hinunter kommen das oberste Ziel. Langsam aber sicher meistern wir die Hänge und der Geier geht leer aus. Die letzte Abfahrt führt über eine lange Forststraße hinunter zum Parkplatz Lager Walchen. Bis vors Auto noch einmal eine angenehme, lange Abfahrt. (Sonntag: 10km, 3h10min, 390m hoch, 1000m runter). Alle gesund und glücklich. Die nächste all inclusive-Mädels-Tour ist fürs kommende Jahr schon gesetzt. Danke den Christians für die schöne Tour in einer rundum harmonischen Frauentruppe.

 

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